1. Semester

Protokolle Politik
12D Schj.08/09
Themenschwerpunkt: Einflussmöglichkeiten der Bürger/innen im politischen Willensbildungsprozess

V 28


Inhalt:

PROTOKOLLE (Die Protokolle sind jetzt chronologisch geordnet.)
und thematisch zugeordnete Hausaufgaben, Referate, Gruppenarbeitsergebnisse

 

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Nr. 01 Rousseaus Vorstellung von einer Demokratie
Nr. 02 Fraenkel (Schaubild) und Rousseau u. Fraenkel im Vergleich mit dem DZ / Referat: Montesquieu
Nr. 03 Konzeption des GG / Mommsen über den Parlamentarischen Rat / Young-Plan
Nr. 04 "Partei" in Deutschland heute - Definitionsversuch / Referat: Nichtwähler; Referat: "Parteispendenskandal"
Nr. 05 Verbände; Begriffsbestimmung, Beispiel Buchhandel
Nr. 06 NGOs: Greenpeace; Attac, Amnesty International
Nr. 07 weitere Definition Verbände (Differenzierung); Pluralismus, Korporatismus
Nr. 08 Ref.: (GG-Änderungen) Innerparteiliche Demokratie: Streitobjekt innerparteiliche Demokratie
Nr. 09 2 Ref.: Auswertung der bayerischen Landtagswahl / Erfolgsfaktoren für stabile Demokratien

Reader Verbände
Reader Partei; Vorbereitungsblätter (Reader-Auszug)


Protokoll Nr. 1

Thema der UE: Von Menschenrechten zu Demokratietheorien
Thema der Stunde/n: Rousseaus Vorstellung von einer Demokratie (
01./03.09.2008)
Bezug :Arbeitsblatt: Rousseau
Protokollant/in: Rumpel

Hegel:
Synthese (Meinung)
 
These (Innenansicht: kritiklos)

Antithese (Außenansicht)

 

Exkurs:

Die Metapher ist eine rhetorische Figur, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine Beziehung der Ähnlichkeit besteht.

 

- contract social: Gesellschaftsvertrag

- volonté générale: allgemeine Wille

- citoyens: Staatsbürger


I. Darstellung der Konzeption

a) Im Gesellschaftsvertrag ordnen sich die Einzelnen dem allgemeinen Willen unter

- Jeder ist ein Individuum, und eine rechtmäßige Herrschaft kann nur durch einen Vertrag zwischen den Individuen geregelt werden.
- Jeder ist ein Teil der Gemeinschaft. Jeder bringt seine Persönlichkeit in die Gemeinschaft ein, beugt sich aber gleichzeitig der Mehrheit.
- Alle innerhalb der Gemeinschaft sind gleich und haben die gleichen Rechte.
- Niemand wird der Gemeinschaft schaden, da er sich selbst nicht schaden würde.
- Jeder ist Führer und Untertan zugleich. Die durch die Gemeinschaft beschlossenen Gesetze müssen befolgt werden. Wer nicht dem Willen der Mehrheit folgt muss gezwungen werden.
- Der allgemeine Wille ist immer der richtige und der beste.

 

b) Die Abstimmung der Staatsbürger soll Urteil über das allgemeine Beste sein

- Wer seine Stimme verkauft, handelt nicht mehr im Allgemeinwohl - Politische Meinungsverschiedenheiten über das Allgemeinwohl dürfen nicht zu privaten Konflikten führen.

c) Einstimmigkeit und Mehrheitsprinzip

- Der Einzelne muss sich der Mehrheit beugen - Der Einzelne muss auch bei einer Abstimmungsniederlage seine Meinung behalten dürfen, muss aber seine eigene Meinung zurückstellen und sich dem Willen der Allgemeinheit beugen.

d) Keine Gesetzgebung durch politische Vertreter

- Es soll keine Vertreter geben.
- Der Staatsdienst muss das wichtigste für jeden Bürger sein, da der Staat sonst dem Untergang geweiht ist.

 

e) Die inhaltliche Bestimmung des allgemeinen Willens (das Gemeinwohl) bleibt offen

- Jedes Individuum lebt einmal als Privatmensch (mit individuellen Interessen, und einmal als Staatsbürger (der sich am allgemeinen Willen orientiert).
- Der Wille des einzelnen muss unaufhörlich gegen den allgemeinen Willen ankämpfen.
- Bei jedem Bürger muss an die Stelle des instinktiven Verhaltens, ein gerechtes und vernünftiges Handeln rücken.

 

f) Die Form, in der sich der allgemeine Wille ausdrückt, ist das allgemeine Gesetz

- Ein von der Allgemeinheit formuliertes Gesetz, gewährleistet die formale Gleichheit jedes Staatsbürgers vor dem Gesetz.
- Gesetze dürfen nicht den Einzelnen, sondern müssen immer die Allgemeinheit thematisieren
- Jeder denkt / arbeitet für die Gemeinschaft, indem er für sich denkt / arbeitet.


II. Kritik der Rousseauschen Demokratiekonzeption

g) Die allgemeine Form eines Gesetzes schließt unterschiedliche Betroffenheit nicht aus

- Trotz der allgemeinen Formulierung eines Gesetzes ist es möglich, dass ein Gesetz für die Interessen des einen Teiles und gegen die Interessen eines anderen Teiles der Bevölkerung ist.

- Durch die allgemeine Form eines Gesetzes ist noch lange nicht die Übereinstimmung der Interessen aller Bürger hergestellt.

 

h) Die Auflösung der inhaltlichen Argumentation in formale Entscheidungsverfahren

- Inhaltliche Fragen nach dem „wahr“ oder „falsch“ werden durch eine Abstimmung geklärt. Die unterlegene Ansicht wird hierbei für falsch erachtet.

- Die unterlegene Minderheit muss ihre Ansichten aufgeben.

- Für eine legitime Opposition ist kein Platz in der Demokratie nach Rousseau.


Protokoll Nr. 2

Thema der UE: Von Menschenrechten zu Demokratietheorien
Thema der Stunde/n: Fraenkel (Schaubild) und Rousseau u. Fraenkel im Vergleich mit dem DZ (08.09.09 und 10.09.08)
/ Referat: Montesquieu Miau
Bezug:Arbeitsblatt: Fraenkel, Rousseau, Kurztext Demokratischer Zentralismus
Protokollant/in: Gänseblümchen

Thema: Demokratie bei Fraenkel

1. Darstellung der Konzeption durch Schaubilder:

Bei Gruppe 5 wird durch den Kreislauf sehr gut deutlich, dass die Wahl der Bürger wieder auf diese zurückfällt. Die Gesellschaft gibt sozusagen für die Gesellschaft.

Bei Gruppe 1 wir der Weg von der Partikularmeinung zum Gemeinwohl klar, außerdem werden nebenbei noch die Begriffe a priori und a posteriori erklärt.

2. Rousseaus und Fraenkels Sicht auf den Demokratischen Zentralismus:

Es sind 5 Grundgedanken des Demokratischen Zentralismus, den Lenin 1902 entwickelte, gekürzt dargestellt.

Aufgrund von Rousseaus und Fraenkels Ideologie ist hier in Tabellenform dargestellt, was diese von den einzelnen Grundgedanken halten würden.

DZ

Rousseau

Fraenkel

Die Partei nimmt neue Mitglieder nach einer Probezeit auf

- Keine Parteien, also keine Probezeit

- Gleichberechtigung ist für ihn das Wichtigste, diese ist hier (DZ) aber nicht gegeben, weil gewissermaßen die Elite herausgesucht wird.

  • Keine Probezeit

Die Parteibasis macht politische Erfahrungen und gibt diese nach oben weiter.*

- Keine Parteien, alle müssen gleiche Rechte haben

  • Sollte er Parteien akzeptieren dann wäre er trotzdem dagegen, weil die Parteibasis nicht die gleichen Rechte hat wie die, die „oben“ sitzen

- Er ist gegen die Parteibasis, weil auch hier die Gleichberechtigung nicht gegeben ist

  • Die Einen machen die Erfahrungen, die Anderen nutzen sie

Alle Organe sind wählbar.

- Es gibt keine Organe

- Menschen und Parteien sollten untereinander gleichberechtigt sein

  • Alle Organe wählbar

Die Organe haben eine Rechenschaftspflicht gegenüber ihren Wählern.

- Es gibt keine Parteien, also auch keine Rechenschaftspflicht

  • Nehmen wir an er akzeptiert Parteien dann wäre er für die Rechenschaftspflicht, weil die Wähler ein Recht darauf haben über das Geschehen Bescheid zu wissen

- Die Bürger wählen die Organe, sollten also auch wissen, was diese nachher mit ihrer „Macht“ anfangen.

Die Minderheit muss sich in jedem Fall der Mehrheit unterordnen und es herrscht striktes Fraktionsverbot.*²

- Unterordnung unter die Mehrheit muss sein

- Fraktionen gibt es nicht

  • In diesem Punkt absolut gleicher Meinung

- Die Mehrheit muss von der akzeptiert werden, aber die Minderheit muss sich nicht unterordnen.

- Fraktionen dürfen und sollte gebildet werden, um die Meinung der Minderheit öffentlich zu vertreten.

 

* Die Partei hat sozusagen diejenigen, die sich in ihrer Rolle noch beweisen müssen. Diese sind für das Sammeln von Meinungen von Bürgern zu bestimmten Gesetzen oder Regelungen zuständig, die für die Partei ein Problem werden könnten. Die, die oben sitzen, verwerten die Informationen dann nur noch weiter.

Fraktion: ein freiwilliger Zusammenschluss von Abgeordneten zur Durchsetzung ihrer politischen Interessen und Ziele im Parlament.

 

Gewaltenteilung nach Montesquieu

Zur Person:
- Charles-Louis Montesquieu
- Lebte von 1689 bis 1755? zur Zeit der Aufklärung
- Verfechter des liberalen Staatswesens

 

Weg zur Idee der Gewaltenteilung

Die Grundlage seiner Überlegungen war seine Studie über denn Aufstieg und den Fall des römischen Imperiums
Er hinterfragte die naturgegebene Gesetzlichkeit, also die anthropologischen, ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Bedingungen der politischen Entwicklung im Römischen Reich. Hierzu verfasste er ein Buch: „De l´esprit des lois“ auf Deutsch „Vom Geist der Gesetze“.
Für Montesqieu existierten drei Herrschaftsformen: die Republik, Monarchie (Englische Art) und die Gewaltherrschaft. Diese beschrieb er mit den Begriffen Tugend (Republik), Ehre (Monarchie) und Furcht (Gewaltherrschaft). Hieraus schloss er, das man Gewaltenteilung braucht!
Er favorisierte das Englische Modell der Monarchie mit der Teilung nach Exekutive (Verwaltung) und Legislative (Gesetzgebung, Staatsgewalt). Um jedoch die Freiheit eines Jeden Einzelnen zu sichern müsste es seiner Meinung nach auch noch die Judikative (Rechtssprechung, Richter) geben.
Die drei Machtgewalten mussten auf drei voneinander unabhängige Machtträger verteilt werden.
Somit war die:
-gegenseitige Kontrolle der Institutionen
-gegenseitige Verbesserung
-gegenseitige Zurechtweisung
gewährleistet.

> Keine Institution kann die Oberhand gewinnen= kein Machtmissbrauch!!!

Zitate aus „ De L’esprit Des Lois“

„Alles wäre verloren, wenn ein und derselbe Mann beziehungsweise die gleiche Körperschaft entweder der Mächtigsten oder der Adligen oder des Volkes folgende drei Machgewalten ausübte:
-Gesetze erlassen
-öffentliche Beschlüsse in die Tat umzusetzen
-Verbrechen und private Streitfälle aburteilen“


„Que le pouvoir arrete le povoir“
Auf das die Macht die Macht mäßige

1)Aufklärung- Zeitalter geprägt durch das Bestreben, das Denken mit den Mitteln der Vernunft zu verändern
2)Anthropologie-Menschenkunde
3)ökologisch- die Umwelt betreffend
4)ökonomisch- die Wirtschaft betreffend

 


Protokoll Nr. 3

Thema der UE: Von Menschenrechten zu Demokratietheorien
Thema der Stunde/n: Konzeption des GG (12. und 16.9.2008)
Bezug :Arbeitsblatt: Mommsen über den Parlamentarischen Rat / Referat: Young-Plan Block
Protokollant/in: Blub

Lehren aus der Geschichte der Weimarer Republik bei der Demokratiegründung des Parlamentarischen Rates 1948/4
(Hans Mommsen)


Thema des Textes: Mommsen bewertet in seinem Text die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland vor dem Hintergrund der Weimarer Republik. Er kommt zu dem Schluss, dass Fehler aus Weimarer Zeiten behoben wurden, es aber immer noch Verbesserungswürdiges gibt.

I. Stellung des Präsidenten in der Bundesrepublik Deutschland Der Einfluss des Präsidenten wird stark reduziert. Hatte er in Weimar noch das Vorrecht auf die Gesetzgebung, den Befehl über die Wehrmacht, konnte er Minister ein- bzw. absetzen und Personen begnadigen, so ist nur das Begnadigungsrecht in der BRD geblieben. Jedoch muss er noch immer alle Gesetze billigen, da sie ohne seine Unterschrift nicht gültig sind. (siehe Absatz 2; erste Hälfte) Vergleich: Präsident in den USA
Dort prinzipiell Präsident nach Weimarer Vorbild mit hohem Einfluss, wenngleich nur in Kooperation mit dem Parlament.
II. Stellung des Kanzlers in der Bundesrepublik Deutschland- wird im Vergleich zu Weimarer Zeiten gestärkt (durch Richtlinienkompetenz und dem Recht Minister abzusetzen, ohne dabei auf das Parlament angewiesen zu sein).- Kanzler wird, obwohl nur das dritthöchste Amt im Staat, zum einflussreichsten Person. Damit entsteht in Deutschland mehr oder weniger unabsichtlich eine Kanzlerdemokratie. (siehe Absatz 2; zweite Hälfte)
III. Volksbeteiligung

  • Keine direkte Volksabstimmung in der BRD vorgesehen
  • Nur indirekte Wahl (Stellvertreter bzw. Abgeordnete vertreten das Volk; Gegenteil: Rousseau)
Ziel dieser Entscheidung war, Fehler die das Volk bei Abstimmungen in der Zeit der Weimarer Republik machte (Wahl Hindenburgs, Young-Plan (siehe Referat im Anhang)) zu verhindern. Der Parlamentarische Rat hielt das Volk für politisch nicht vertrauenswürdig. (siehe Absatz 4)
IV. Position des Bundesverfassungsgerichtes- herausragendes, zu parteienneutrales, drittes Staatsorgan welches sich lediglich nach dem Grundgesetz (besonders nach den ersten 20 Paragraphen) richtet. - Aufgaben: Normenkontrolle, Gesetze können verhindert werden (dies wiederum kann mit ¾-Mehrheit des Parlaments rückgängig gemacht werden) - Kritik: zuviel bzw. zu wenig Einfluss; Parlament wird abhängig gemacht (siehe Absatz 7)

V. 5-Prozent-Klausel1.) Was bedeutet die 5-Prozent-Klausel? Um in den deutschen Bundestag einziehen zu dürfen muss die jeweilige Partei mindestens 5% der abgegebenen Zweitstimmen erhalten. Andernfalls werden die Sitze auf andere Parteien verteilt und die Partei erhält nur ihre (möglichen) Direktmandate über die Erststimme. 2.) Welchen Grund gibt es für sie laut Mommsen? Man will der Parteiensplitterung entgegenwirken und lässt daher nur Parteien in den Bundestag einziehen, die eine breite Masse hinter sich vereinen.3.) Welche Meinung hat Mommsen dazu? Er sieht die Klausel kritisch, da der Prozentsatz der Splitterparteien in Weimar lediglich 15% und damit genauso viel wie in anderen Ländern ausmachte. Dem- entsprechen sieht er in ihr nicht den Grund des Scheiterns für die Weimarer Republik. (siehe Absatz 6)Gründe aus heutiger Sicht: - Regierungsbildung mit weniger Parteien wesentlich leichter
    - undemokratisch, da 5% ≈ 3-4 Mio. Stimmen die bei Wahlen in der BRD abgegeben werden wegfallen
    - positiv, da durch die Klausel der Einzug von Parteien wie der NPD in den Bundestag verhindert wird.

 

Young- Plan (Referat)
Situation nach dem 1. Weltkrieg Deutschland (=D.): - Krieg begonnen und verloren - muss Reparation an andere Länder bezahlen - 1928 12,5% der Gesamtjahresausgabe für Reparationen, nicht tragbar Frankreich (= F.): - eine der Siegermächte - kein Zugang zu amerikanischem Finanzmarkt solange nicht geklärt ist, wie die Rückzahlung von Kriegsschulden geregelt ist - keine Zustimmung, wenn die dt. Reparation nicht die Zahlung an USA abdeckt
Der Versailler Vertrag ist entworfen worden und hatte Gültigkeit.
- Daws- Plan (Vorgänger zum Young- Plan) - D. zahlt zum ersten Mal Geld an F. - durch Daws- Anleihe Zugang zum am. Kapitalmarkt - hohe Verschuldung D. - F. braucht Geld, um Franc zustabilisieren (1924/25)
Seymour Parker Gilbert reist nach Paris und stellt seinen neuen Plan zur Reparaturszahlung vor.Hermann Müller (SPD) versucht Freiheiten für Deutschland in dieser Verhandlung zu erlangen (Ende der Souveränitätsbeschränkung).
Young Plan(= letzter Reparationsplan)Verhandelt von Februar bis Juni 1929, endgültig formuliert im August 1929 und Januar 1930.17. Mai 1930 rückwirkend zum 1. September 1929 in Kraft gesetzt, im Juli 1932 durch Konferenz von Lausanne aufgehoben.
- dt. Reparatursschuld in Höhe von 36. Milliarde Reichsmark- bis 1988 verzinst zurückgezahlt- NIEMAND durfte Vorschlag zur Änderung des Plans machen, weil Plan Anspruch darauf erhebet, die dt. Reparation endgültig zuregeln.
Neue Freiheiten für Deutschland (im Plan festgehalten)- Eigenverantwortlichkeit für Summe, die an Banken überwiesen werden muss- Reparationskomission und Amt des General Agenten für Reparationszahlungen (beides Versailler Vertrag) abgeschafft- Souveränitätsbeschränkung aufgehoben- Wohlstandsindex (= D. muss bei guter Konjunktur nicht mehr Geld bezahlen) Putsch gegen den Young- Plan
- NSDAP gegen Young- Plan ( „ Maschinerie des Hochkapitalismus zur Unterjochung Ds.“)- Partei gegen den Plan, Wahlen (mind. 50% der Wahlberechtigten hätten mit „Ja“ stimmen müssen gegen den Plan)- 13.5% waren wählen, davon haben 94,5% mit „Ja“ gestimmt

Aspekt Plebiszit (zum Referat Young-Plan)

(...) Artikel 73 der Weimarer Verfassung gab der Bevölkerung die Möglichkeit, durch Volksentscheide direkten Einfluß auf die Legislative zu nehmen. Gegenstand des vom "Reichsausschuß für das Volksbegehren gegen den Young-Plan" initiierten Volksentscheids war am 22. Dezember 1929 der von den Initiatoren vorgelegte Entwurf des "Freiheitsgesetzes", das nicht nur die Reparationen, sondern sämtliche Verpflichtungen des Versailler Vertrags revidieren sollte und das für die Unterzeichner des Young-Plans Zuchthausstrafen wegen Landesverrats vorsah.
Die Abstimmung am 22. Dezember 1929 bescherte den Initiatoren trotz der von ihnen eingesetzten Damagogie und Popagandakampagnen eine klare Abfuhr. Das Plebiszit scheiterte, da statt der notwendigen 50 Prozent nur 13,8 Prozent aller Wahlberechtigten für den Gesetzentwurf gegen den Young-Plan votierten.

Die Teilnahme an dem Volksbegehren und die Kooperation mit der DNVP sowie anderen nationalen Verbänden war für die bis dahin kaum in Erscheinung getretene Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) dennoch ein Erfolg. Sie verschafften den Nationalsozialisten im "nationalen Lager" enorme Publizität und Reputation. Bei der Reichstagswahl am 14. September 1930 konnte die NSDAP den Massenzulauf auch in einen gewaltigen Stimmenzuwachs umsetzen. (...)

http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/verfassung/young/index.html

 

Protokoll Nr. 4

Thema der UE: Rechtlicher Rahmen und Definitionen (Parteien, Verbände usw.)
Thema der Stunde/n: "Partei" in Deutschland heute - Definitionsversuch 17.09.08
Bezug :Arbeitsblatt: Buch S. 139 - 162 / Referat "Nichtwähler" Toast / Referat: "Parteispendenskandal" Gisela
Protokollant/in: PWA

 

1) Definition: (Vogel und Leuchte lesen ihre Hausaufgaben vor)

Politische Partei   Politische Parteien sind Vereinigungen von Bürgern(privatrechtliche Vereine, §§ 21 ff. BGB), die dauernd (BVerfGE 47, 222; 74, 50) oder für längere Zeit für den Bereich des Bundes oder eines Landes auf die politische Willensbildung Einfluss nehmen und an der Vertretung des Volkes im Deutschen Bundestag oder einem Landtag mitwirken wollen, wenn die nach dem Gesamtbild der tatsächlichen Verhältnisse, insbesondere nach Umfang und Festigkeit ihrer Organisation, nach der Zahl ihrer Mitglieder und nach ihrem Hervortreten in der Öffentlichkeit eine ausreichende Gewähr für die Ernsthaftigkeit dieser Zielsetzung bieten (BVerfGE 74, 44, 50). [§ 2 I ParteiG]
Quelle: http://www.rechtswoerterbuch.de

 

2) Warum Parteien?

Alternativen/andere Institutionen:

  • Bürgerinitiativen sind spontane, zeitlich meist begrenzte, organisatorisch eher lockere Zusammenschlüsse einzelner Bürger, die sich, außerhalb der etablierten Beteiligungsformen der repräsentativen Parteiendemokratie, zumeist aus einem konkreten Anlass, häufig auch als unmittelbar Betroffene zu Wort melden, und sich, sei es direkt im Wege der Selbsthilfe, sei es "indirekt" im Wege der öffentlichen Meinungswerbung und der Ausübung politischen Drucks, um Abhilfe im Sinne ihres Anliegens bemühen. Quelle: http://www.bpb.de
  • Verbände sind Massenorganisationen, Interessen-, Fach-, Berufsvereinigungen, Standesorganisationen, in denen sich Personen zur Verfolgung gemeinsamer Ziele zusammenschließen. Sie sehen ihre Aufgabe darin, die jeweils besonderen Interessen ihrer Mitgliedschaft öffentlich zu machen und in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen (Lobbyismus). Verbände sind idealerweise Repräsentanten gesellschaftlicher Vielfalt und als solche für die Vermittlung der Interessen zwischen Regierung, Parteien und Interessengruppen wichtig.
    Quelle: http://www.bpb.de

    1) Besprechung der Hausaufgaben vom 15.09.08 ( B.S.151 Aufg.1) (Sofa)
Parteien haben Einfluss auf öffentliche Meinung Vertiefung der politischen Bildung Parteien haben Einfluss auf politische Entwicklungen Die von ihnen erarbeiteten Ziele führen sie in den Prozess der Willensbildung ein Ausschließlich das Verfassungsgericht ist berechtigt ein Verbot einer Partei auszusprechen

2) Parteienprivileg

Als Parteienprivileg bezeichnet man den Umstand, dass politische Parteien in Deutschland nach Art. 21, Abs. 2 GG nur verfassungswidrig sind, wenn sie nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden und nur vom Bundesverfassungsgericht verboten werden können (siehe: Parteiverbot). Die Parteien haben damit einen weiter gehenden Schutz als normale Vereine, die als verfassungswidrige Vereinigungen von dem zuständigen Innenminister des Bundes und der Länder nach Art. 9, Abs. 2 GG verboten werden können. Quelle: http://de.wikipedia.org

 

3) Diskussion

(...)

4) Was unterscheidet die Partei von einem Verband?

Parteien sind ausgeglichen/haben ausgewogenen Einfluss Viele Verbände fließen in eine Partei ein Verbände vertreten eine spezielle Meinung/ein bestimmtes Ziel

 

5) Gedanke: Was wäre wenn statt Parteien Verbände gewählt werden würden?

Zu viele verschiedene Meinungen >> keine regierungsfähige Mehrheit (Bsp.: Industrie- und Tierschutzbund) Man kann Parteien als Fülle von Verbänden definieren

 

6) Besprechung der Hausaufgaben vom 15.09.08 ( B.S.149 M19) (Kuh)

  • Integration des Bürgers in die politische Gesellschaft
  • die politische Gesellschaft wird von zentrifugalen Kräften (zentrifugale Kräfte = keine einheitliche Meinung) bedroht
  • politische Einheit soll bewahrt werden
  • Parteien tragen zur eigenständigen Meinungsbildung im Volk bei
  • Parteien sollen verschiedene Interessenlagen ausgleichen
  • Über Parteien kommen die Interessen des Volkes ins Parlament
  • Gesellschaft weißt die Regierung auf Fehlentscheidung hin (z.B. durch Wahlen)
  • Integrationsprozess kann nur (nachträglich) a posteriori beurteilt werden
  • Zentrifugale Kräfte reißen Regierung auseinander Bsp.: Die Armen werden immer ärmer, die Reichen immer reicher

 

Referat Thema: Nichtwähler, die drittstärkste Kraft in Deutschland

Die Zahl der Nichtwähler hat sich in den letzen 14 Jahren mehr als verdoppelt. Im internationalen Vergleich ist die Wahlbeteiligung in Deutschland immer noch relativ hoch, für die deutschen Verhältnisse bewegt sie sich jedoch auf einem ungewohnt niedrigen Niveau.

Alter:

  • Insbesondere Jungwähler
  • Ältere Menschen ab 70 Jahren (Grund: Gebrechlichkeiten, soziale Vereinsamung)
  • Größte Wahlbeteiligung bei Menschen zwischen 50 und 70 Jahren

Kirchenbindung:

  • Je stärker die Kirchenbindung ist, desto größer ist die Neigung zur Wahlbereitschaft (z.B. die Zeugen Jehovas)

Soziale Status:

  • Entscheidende Faktoren: Beruf, Einkommen und formale Bildung
  • Je geringer der soziale Status ist, wie z.B. bei einfachen Angestellten, Arbeitern und nicht Erwerbstätigen, desto größer ist die Abneigung zur Wahl
  • Je höher der soziale Status ist, wie z.B. bei Beamten, Selbstständigen und höhere Angestellte, desto größer ist die Wahlbereitschaft
  • Wahlbeteiligung steigt mit wachsender Bildung

Soziale Integration:

  • Isolation fördert die Neigung zur Wahlbereitschaft
  • Wahlenthaltungen gehen auf Individualisierungsprozesse zurück
  • Soziale Gruppenbindung, wie z.B. Familien, Freunde fördern die Wahlbereitschaft

Politisches Interesse:

  • Geringes politisches Interesse
  • Fehlendes politisches Interesse
  • Politische Interessierte, die wegen des Engagement bewusst nicht wählen
  • Parteien- und Politik(er)verdrossenheit (1/3 der Nichtwähler)
  • Unzufriedenheit mit dem politischen System
  • Unzufriedenheit mit der politischen und ökologischen Lage
  • Wahlenthaltung
  • Wahlbereitschaft wächst mit ausgeprägter Parteinähe

 

Nichtwählertypen“:

Der "Randständige" mit geringem Einkommen und niedrigem Bildungsstand, der Parteien und Institutionen grundsätzlich ablehnend gegenübersteht.

Der "desinteressierte Passive"
, der eher zur Systemzufriedenheit neigt, den politische Fragen aber nur am Rande interessieren.


Der "Saturierte"
, der mit dem System ebenfalls meist zufrieden ist und nur von Mal zu Mal wählen geht. In dieser Gruppe sind überdurchschnittlich hohe monatliche Haushaltseinkommen zu finden.


Der "aufstiegsorientierte Jüngere"
, der sich vor allem um Karriere und konsumorientiertes Freizeitverhalten kümmert und kaum Parteibindungen hat.


Der "junge Individualist"
, der seine persönlichen Ziele in den Mittelpunkt stellt und staatsbürgerliche Pflichten für nicht allzu wichtig hält.


Der "politisch Aktive"
, der Wahlen nicht für die einzige Form politischen Engagements hält, sondern sich im Zweifelsfall lieber an Bürgerinitiativen oder Demonstrationen beteiligt. Seine politische Heimat liegt meist bei den Grünen und der SPD.


Der "enttäuschte Arbeiter", der hohes politisches Interesse und oft eine Bindung an die SPD hat, aber unzufrieden mit Parteien und Politikern ist.

Der “technische Nichtwähler“, der wegen eines Umzuges (3-4%) oder wegen plötzlicher Erkrankungen oder anderen Unwägbarkeiten nicht erreichbar ist

Der “Dauer-Nichtwähler“, der die Wahl grundsätzlich verweigert, entweder aus religiösen oder ideologischen Gründen

Der “konjunkturelle Nichtwähler“, der von Wahl zu Wahl zwischen Beteiligung und Abstinenz wechselt. Er kann die parteipolitische Kräfteverhältnisse deutlich beeinflussen.

Der Ansehens- und Attraktivitätsverlust der Politik ist eine wichtige Ursache für die Massenenthaltung bei den Wahlen.

Folgen:

Oppositionseffekt

In dem Forum ich-geh-nicht-hin.de begründen Nichtwähler ihr Verhalten. Zitat: "Mein Eindruck seit 'zig Jahren ist: Vor der Wahl bin ich der mündige Bürger, nach der Wahl wird alles zum Stammtischgeschwätz

 

Referat: Parteispenden-Skandale


Flick-Spendenaffäre

CDU-Spendenaffäre

Wer war beteiligt?

Flick-Konzern, Spitzen-Politiker ver-schiedener großer Parteien, besonders die FDP

Helmut Kohl, unbekannte Spender

Wann geschah es?

1975 fand Aktiengeschäft statt, 1981 wurde die Affäre aufgedeckt

1998 erhielt er die Spenden, 1999 wurde dies bekannt

Ziel der Spende?

Konzern wollte Steuerbefreiung von ca. 986 Millionen DM bei Aktienverkauf und politischer Einfluss auf die finan-zierten Parteien

Mit den Spenden wurde der Wahlkampf der CDU finanziert, die Spender wollten damit Einfluss auf die Politik der CDU gewinnen

Zu wessen Vorteil?

Konzern (Bereicherung und politischer Einfluss), Parteien und Politiker (mehr finanzielle Mittel und Unterstützung aus der Wirtschaft)

Die CDU zog einen Nutzen daraus

Zu wessen Nachteil?

zu Lasten der Steuerzahler und anderer Wirtschaftsunternehmen, die keinen „direkten Draht“ zu Politikern nutzen konnten (keine wirksame Interessenver-tretung)

Die anderen Parteien und Unternehmen hatten einen Nachteil

Was waren die Folgen?

Konzern-Chef bekam Bewährungsstrafe, die beteiligten FDP-Politiker Geldstrafen, Ansehensverlust („Bestechlichkeit der Politiker“), Misstrauen der Wähler

Kohl musste auf den Ehrenvorsitz der CDU verzichten, Ansehensverlust bei Teilen der Bevölkerung und im Ausland

Möglich Gegenmaßnahmen?

Bessere Kontrolle der Parteienfinanzierung und der Konten der Konzerne (häufigere und intensivere Wirtschaftsprüfungen)

 


Protokoll Nr. 5

Thema der UE: Rechtlicher Rahmen und Definitionen (Parteien, Verbände usw.)
Thema der Stunde/n: Verbände; Begriffsbestimmung, Beispiel
Bezug : S. 115 (Def.); S. 110f: Beispiel Buchhandel
Protokollant/in: Miau

Verlauf:
1. Referate von Gisela und Toast
2. Besprechung der Hausaufgaben mit den beispielen von Hildegard und Teddy
2.1 Oberthemen zu den Begriffen
2.2 Ordnung dieser Oberthemen zum besseren Verständnis
3. Vergleich Bürgerinitiativen / Verbände
4. Fallbeispiel


1. Am Anfang der Stunde wurden zwei Referate gehalten (Handouts siehe HP). Gisela erklärte uns die Zusammenhänge mit dem Spendenskandal und den Parteien. Toast berichtete über das „Phänomen“ der Nichtwähler.

2. Im Anschluss wurden die Hausaufgaben besprochen. Hierzu musste im Politikbuch „Das politische System der Bundesrepublik Deutschland“ Seite 110 und 111 gelesen werden. Es mussten passende Stichpunkte gesucht werden. Teddy und Hildegard stellten ihre Ergebnisse vor.
Bei dem nachfolgenden Vergleich stellte sich heraus, dass Teddies Stichpunkte effektiver waren. Sie hatte sich alles rund um die Lobbyisten aufgelistet, so dass man beim Erfassen der Stichpunkte sofort verstehen konnte, was Lobbyisten eigentlich sind und was sie machen.
Bei Hildegards Aufzeichnungen stellte sich vielmehr heraus was die Lobbyisten tun, aber nicht was sie sind.
Hier ein paar Beispiele aus Teddies Aufzeichnungen:


-Lobbyisten= Vermittler zwischen den Politikern und dem Volk
-Lobbyisten bestechen Politiker, damit diese sich für die spezifischen Sachen der Lobbyisten einsetzen
-ca. 2500 bis 3000 Lobbyisten im Bundestag
- Parlament zählt 1657 Institutionen in der Lobbyliste
-Politiker wechseln oft „ von der Parlamentsbank auf den Lobbyistensessel“

2.1 Nach diesem Vergleich suchten wir nach passenden Oberthemen für bestimmte Abschnitte des Textes:

          1. Image Lobbyisten
          2. Bestechung
          3. Handeln der Lobbyisten
          4. Verhalten Politiker - Lobbyisten
          5. Kompetenz der Lobbyisten
          6. Lobbyistenkampf

2.3 Mithilfe dieser Oberthemen versuchten wir eine Struktur in den Text zu bringen, so dass man ihn leichter versteht.

„Struktur in einen Text bringen= effektives Arbeiten“

1

3
positiv
negativ
4
5
2
6

 

3. Nun stellt sich die Frage:“ Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den Verbänden und den Bürgerinitiativen?“

Verbände
Bürgerinitiativen
-auf Dauer
-Interessengruppen
-durch organisierte Bildung entstanden
-feste Struktur
-Auflösung nach Erreichen des Ziels
-Tätigkeiten: z.B.: Demonstrationen
-kein Zusammenschluss von „normalen“ Bürgern
-nicht so viel politische Tätigkeiten wie die Verbände

 

4. Fallbeispiel zu Verbänden
Interesse des aufgeführten Verbandes: Buchpreisbindung soll erhalten bleiben.
Argumente:


-Netzleistungsfähige Buchhandlungen, also auch kleine Private Buchhandlungen
-guter Kundenservice (Besorgung der Bücher ohne Preisaufschlag)
-Risiken werden ausgeglichen
-Neue Autoren können mit finanziellen Mitteln gefördert werden > dadurch breit gefächertes Titelangebot
-Wettbewerb unter den Verlagen

Gegenargumente
-Medienfirma fordert freie Marktwirtschaft
-EU meint es ist wettbewerbsschädigend


Im Ausland hat die Abschaffung der Buchpreisbindung den Büchermarkt ruiniert. Demnach schützt die Buchpreisbindung die Minderheit
> Verbände spiegeln die Minderheitswünsche wieder und schützen somit die Minderheiten!



Protokoll Nr. 6

Thema der UE: Rechtlicher Rahmen und Definitionen (Parteien, Verbände usw.)
Thema der Stunde/n: NGOs - (AG-Arbeit)
Bezug : S. 126-130 Def.; Greenpeace (AG: PWA (s.u), Handout Pusteblume; Handout Blub); Attac, Amnesty International (s. u.)

Amnesty International


Wortherkunft: Amnesty ist englisch und bedeutet soviel wie Begnadigung oder Straferlass

Gründung International:

  • 1961 von Peter Benenson, einem englischen Rechtsanwalt aus London

  • Weitere Gründungsmitglieder: Erik Baker und Sean McBride
  • Grund: Benenson hörte davon, dass zwei Studenten in Lissabon zu Haftstrafen verurteilt worden waren, weil sie auf die Freiheit angestoßen hatten; daraufhin startete er Aktionen um ihnen zu helfen

     

Gründung Deutschland:

  • Zwei Monate nach der internationalen Gründung

  • Gründungsmitglieder: Carola Stern, Gerd Ruge und Felix Rexhausen

Organisation International:

  • Hauptsitz: Internationales Sekretariat in London, wird vom Exekutivkomitee geführt

  • Internationale Generalsekretärin: Irene Khan
  • 2,2 Millionen Mitglieder weltweit
  • 150 Länder, pro Land eine Sektion; Funktion der Sektionen ist, als Verbindungsstelle zwischen den Gruppen und dem internationalem Sekretariat zu fungieren und die Aufgaben ihre Mitglieder zu koordinieren
  • Vorstand der Sektionen wird von den Sektionsmitgliedern gewählt
  • Internationaler Rat: Mitglieder aus den Sektionen; versammelt sich alle 2 Jahre, um die Politik und Arbeitsweise festzulegen und das Exekutivkomitee zu wählen
  • Arbeitsweise: 80 Länder-Researcher in London, jeder von ihnen betreut eine eigene Region, zu der sie Informationen sammeln, teilweise auch Vorort, ansonsten durch Journalisten, Rechtsanwälte oder NGO´s; „urgent actions“: schnelle Demonstration, bei der Briefe, Faxe und Telefonate an die Regierungen gehen

 

Organisation in Deutschland:

  • Hauptsitz: Bonn; Nebensitz: Berlin

  • Deutsche Generalsekretärin Barbara Lochbinder
  • 617 lokale Gruppen, 77 Länderkoordinationsgruppen, 15 Themenkoordinationsgruppen, 45 Asylgruppen und 90 Jugendgruppen
  • Deutschland ist in 48 Bezirke aufgeteilt
  • Bezirk Weser-Ems, Gruppe Rotenburg

     

Ziele:

  • Aufbau von gegenseitigem Respekt und Kampf gegen Diskriminierung

  • Forderung nach Gerechtigkeit
  • Sicherstellung der körperlichen und geistigen Unversehrtheit aller Menschen
  • Schutz der Menschenrechte in bewaffneten Konflikten
  • Schutz der Rechte von Flüchtlingen, Asylsuchenden, Binnenflüchtlingen und Migranten
  • Schutz der Rechte von Frauen und Mädchen
  • Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte

     

Finanzen

  • Mitglieds- und Förderbeiträge, Spende, Erbschaften und Verkaufserlöse

  • Spendenannahme nur von Privatpersonen, nicht von Regierungen oder zweckgebundene Spenden
  • Einzelmitglieder leisten einen Jahresbeitrag
  • Einnahmen 2006: ca. 10,8 Millionen €, etwas über 2,8 Millionen € gingen davon an das internationale Sekretariat, der Rest wurde für die eigene Arbeit verwendet
  • Ausgaben: Öffentliche Kampagnen

Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Amnesty_International, http://www.amnesty.de/

 

Greenpeace ist eine, 1971 von Friedensaktivisten in Vancouver (Kanada) gegründete internat. Umweltschutzorganisation, die mit gewaltfreien, direkten, oft unkonventionellen Aktionen weltweit auf Umweltverschmutzungen und –Zerstörungen aufmerksam macht. Sie wurde vor allem durch Kampagnen gegen Kernwaffentests und Aktionen gegen den Walfang bekannt. Später konzentrierte sich die Organisation darüber hinaus auf weitere ökologische Probleme wie Überfischung, die globale Erwärmung, die Zerstörung von Urwäldern und die Gentechnik.

Der Hauptsitz von Greenpeace International ist in Amsterdam. Zu den wichtigsten Mitgliedsstaaten, der in rund 40 Ländern vertretenen Organisation, zählen neben Holland, die USA, Großbritannien, die Schweiz und die Bundesrepublik Deutschland. Greenpeace akzeptiert keinerlei Sponsoring und finanziert sich zu über 90% Prozent aus Spenden und Fördergeldern.

Die wichtigsten Haltepunkte in der Geschichte der Greenpeace:

Jahr 1970: Gründung des Don't make a wave-comittee in Vancouver (Keimzelle für Greenpeace)
Gründer: Jim Bohlen, Paul Cote und Irving Stowe
15.09.1971: Offizielles Gründungsdatum von Greenpeace
Greanpeacegründer nennen sich nach indianischer Weissagung „Rainbow Warriors“
14.10.1979: Gründung von Greenpeace Internationale. Es schließen sich damit die Greenpeace-
Büros von Australien, Kanada, Frankreich, Holland, Neuseeland, Großbritannien und den
USA zusammen. Greenpeace International hat seit 1989 ihren Sitz in Amsterdam
1980: Greenpeace Deutschland e.V. wird mit Hauptsitz in Hamburg gegründet
Mai 1985 : Mit Greenpeace-Flaggschiff Rainbow Warrior hilft Greenpeace 300 Einwohnern
der schwer strahlenverseuchten kleinen Pazifikinsel Rongelap bei der
Umsiedlung auf eine andere Insel
10.07.1985 Rainbow Warrior wird vom franz. Geheimdienst versenkt.
Greenpeace-Fotograf F. Pereira stirbt durch das Attentat

 

Ziele der Greenpeace:

      • Verhinderung des Kahlschlages in den Wäldern und Senkung des Papier-und Holzverbrauchs
      • Verzicht auf Atomenergie und Förderung von alternativen Energien
      • Abrüstung (besonders im atomaren Bereich)
      • Reduzierung von Giftmüll und Einsatz von Chemischen Produkten und Pestiziden
      • Schutz des Meeres und seiner Bewohner
      • Klimaschutz

Aktionen

1971: Die erste Aktivität von Greenpeace, bei der es galt, amerikanische Atombombenversuche in Kanada zu verhindern.

1972: Schon 1972 setzte sich Greenpeace für den Stopp der Atomtests im Muroroa-Atoll ein

1975: Greenpeace startet die Kampagne zum Schutz der Wale im Pazifik gegen die sowjetische Walfangflotte

1976: Aktion gegen den Fang von Robbenbabys in Neufundland, Kanada

1977: Greenpeace kauft das erste Schiff, die Rainbow Warrior

1978: Die Rainbow Warrior behindert die Versenkung von britischem Atommüll im Atlantik

1985: Die Rainbow Warrior wird vom Französischen Geheimdienst gesprengt

1988: Ein von Greenpeace organisierter Boykott isländischer Fischereiprodukte bewegt das Land zur Aufgabe des Walfanges


Von Greenpeace entwickelte Alternativen:


Greenpeace versuchen japanische Walfänger zu blockieren

Demonstration gegen das Atommülllager in Gorleben

 


Protokoll Nr. 7

Thema der UE: Rechtlicher Rahmen und Definitionen (Parteien, Verbände usw.)
Thema der Stunde/n: Funktionen der Verbände (Vorbereitung der Klausur)
Bezug : Fraenkel-Schaubild; Hausaufgabe; S. 118fS. 126-130
Protokollant/in: Doof

1.Betrachtung und Besprechung der zwei Arbeitsblätter mit dem Themen Schwerpunkt Verbände
2.Besprechung der Hausaufgaben
3.Was sagt Fraenkel über Korporatismus?


Zu Nr. 1:
Schaubild Nr.1:

Schaubild Nr. 2 (s. 1. Klausur)

Anschließende Diskussion:
Sind die Schaubilder verständlich?
Welches ist besser?
Fazit der Diskussion:
Die Schaubilder zeigen die Wichtigkeit der Verbände auf, jedoch fehlen einzelne Begriffe, zum Teil sind beide Schaubilder sehr ungenau und voll mit Fremdwörtern.
Denn unser aller Fazit war: Nur verstehen ist wichtig.
Fremdwörter Erklärung siehe Lehrbuch Seite 118-119

Zu Nr.2

Definitionen:
Der Begriff Pluralismus bezeichnet die verschiedenen Interessen, Lebensstile und Religionen in einer Gesellschaft
Die Verhältniswahl ist ein Wahlsystem, bei dem die kandidierenden Gruppen Parteien geordnete Listen von Kandidaten aufstellen. Die Wähler können dann nur zwischen diesen Listen wählen. Die Sitze, die einer Gruppe zugeteilt werden, gehen an die errechnete Anzahl der Kandidaten vom Anfang der Liste.
In Deutschland gilt als Bundestagswahlrecht ein personalisiertes Verhältniswahlrecht: Zwar werden in den Wahlkreisen auch Direktkandidaten nach dem relativen Mehrheitswahlrecht gewählt (die Hälfte der Bundestagssitze), aber die Verteilung der Sitze im Bundestag richtet sich nach dem Anteil der Zweitstimmen, die eine Partei bekommt.


Zu erst wurden die Begriffe Pluralismus, Mehrheitswahlrecht und Verhältniswahlrecht besprochen, anschließend der Unterschied zwischen Interessengruppenpluralismus und Interessengruppen- Korporatismus.

Beispiel für Mehrheitswahlrecht und Verhältniswahlrecht:

Konsensdemokratie

Westminster

Verhältniswahlrecht

Mehrheitswahlrecht

° Auch kleine Gruppen habe eine Chance

° Die Regierung ist stabiler und souveräner

Beispiel:

Weimarer Republik

Beispiel.

England und die USA

Schema:
Pluralismus i.w.S.
 

Korporatismus

--------

Pluralismus i.e.S.

Zu Nr.3

Was sagt Fraenkel über den Korporatismus?


Protokoll Nr. 8

Thema der UE: Rechtlicher Rahmen und Definitionen (Parteien, Verbände usw.)
Thema der Stunde/n: GG-Änderungen der letzten Jahrzehnte / Innerparteiliche Demokratie: Streitobjekt innerparteiliche Demokratie
Bezug : Referat: Buch S. 157 / Unterricht:: bpb Nr. 292, S. 36-39
Protokollant/in: Mietze

REFERAT: GG-Änderungen der letzten Jahrzehnte

Das Grundgesetz und dessen Änderung I
von
Windrad und Brot


Definition Grundgesetz:
Das Grundgesetz ist die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland. Es stellt die rechtliche und politische Grungordnung der Bundesrepublik Deutschland dar. (dtv Lexikon)

Geschichte:

  • wurde vom parlamentarischen Rat am 8. Mai 1949 beschlossen und durch die Alliierten genehmigt
  • in Kraft getreten ist es am 23. Mai 1949

    Anfangs wurde es nur als Provisorium geschrieben und hat sich trotz dessen auch noch nach der Wiedervereinigung 1990 bewährt und gilt heute noch.


Was steht drin?
Es besteht aus den Grundrechten, einem organisatorischen Teil und einer Präambel. In einer solchen werden die Prinzipien eines Gesetzes dargestellt. Diese sind die Verantwortung vor Gott und den Menschen, staatliche Einheit, Bekenntnis zu Europa, Recht der Selbstbestimmung in Einheit und Freiheit für ganz Deutschland.
Es befindet sich über allen anderen deutschen Rechtsnormen.


Änderung:

  • es ist eine 2/3 Mehrheit, sowohl des Bundesrats als auch des Bundestags nötig
  • es kann nur mit ausdrücklicher Änderung des Wortlautes geändert werden
  • die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung darf nicht verändert werden (Artikel 79 Absatz 3)

die Grundsätze aus Artikel 1 (unterstreicht die Rechtsverbindlichkeit der Grundrechte, garantiert die Menschenwürde) und 20 (beschreibt Staatsprinzipien) dürfen nicht verändert werden

Aktuelles Beispiel:

Uwe Schönemann, der niedersächsische Innenminister, schlägt eine Grundgesetzänderung vor, um der NPD den Geldhahn zuzudrehen

-> Allen extremistischen Parteien sollen staatliche Zuschüsse zur Parteifinanzierung gestrichen werden

-> NPD wird zu 40% aus staatlichen Mitteln finanziert


Dafür müsste Artikel 21 des GGs ergänzt werden, denn momentan beinhaltet er nur grobe Richtlinien für Parteien (müssen demokratischen Grundsätzen entsprechen, antidemokratische Parteien sind verfassungswidrig usw.)

-> Beim Verbieten der NPD tun sich generell große Schwierigkeiten auf: Will der Staat die Partei verbieten, bricht er selbst alle demokratischen Grundsätze auf denen er beruht - tut er es nicht, setzt er sein Bestehen aufs Spiel
Bei der Innenministerkonferenz jedoch fand dieser Vorschlag keinen Zuspruch und konnte keine Mehrheit erlangen.


Quellen: dtv Lexikon; wikipedia.de; bundestag.de; focus.de

 

1. Im Mittelpunkt der Doppelstunde stand die Besprechung aus dem bpb 292 Parteiensystemen der Bundesrepublik Deutschland.

Hierzu sollten wir uns die Seiten 36-39 durcharbeiten, wo das Thema „Streitobjekt innerparteiliche Demokratie war“.
Dazu haben wir gleich am Anfang festgestellt, dass die von Robert Michel aufgestellten Thesen nicht stimmen.
Die erste Diskussion war darüber, dass jede Ebene oder Verband die autonom arbeiten ohne Anweisung von oben arbeiten kann. Und sich aus Gruppen mit verschiedene Interessen Parteien bilden, die sich somit flexibel aus jeglichen Interessengruppen bilden können.
Und da in einer Partei viele einzelne Interessen herrschen, ist innerparteiliche Demokratie die Voraussetzung für Demokratie in Struktur und Aufbau. Jeder an sich ist eigentlich unabhängig, aber man muss als ein großes Ganzes zusammenarbeiten.
Und in diesem Punkt wird es oft so gesehen, dass die Leute „von oben“ mehr zu sagen haben, doch in der Demokratie sollten möglichst viele Interessen vertreten und die Meinungen ausdiskutiert werden.


2. Als nächstes wurden Vorschläge im Plenum gemacht zu dem Thema „Wer wählt wen“.

  CDU

    SPD

   FDP

Grünen

Linke

Bauern

Arbeitnehmer

mittelständige Unternehmer

ökologisch orientierte Menschen

Prekariat

Selbstständige/

Arbeitgeber

Angestellte

Akademiker

Alt-68er

Sozialisten

Katholiken

Gewerkschaften

Selbstständige

Protest- Wähler


Zur CDU: Hier fühlten sich die Christen und Bauern am besten aufgehoben, aufgrund einer gewissen Bindung. Diese Bindung ist in den letzen Jahren verloren gegangen, aufgrund dessen die Zunahme von Nicht-Wählern.

SPD: Aus dem Ruhrgebiet kamen immer hohe Wahlzahlen, doch diese sind in letzter Zeit stark zurückgegangen.

Grüne: die ökologischen Menschen sind den Grünen immer treu geblieben.

->haben einen Zweig von der FDP geerbt, diese hatte einen wirtschaftlichen und liberalen Zweig, und den liberalen Zweig oder auch die Gedankenfreiheit wurde an die Grünen "abgegeben".

Linke: bei der linken Partei nehmen immer mehr die Protest-Wähler zu, da den meisten die Politik zu „rechts“ ist.

Wechselwähler: Wechselwähler sind sehr positiv, da sie sich nach dem Parteiprogramm orientieren und sie nach jetzigen Problemen und auf die aktuelle Politik schauen. Und somit den Parteien deutlich machen, dass sie was ändern sollen. Bei Parteien sind sie jedoch sehr unbeliebt.

3. Frage aus der Klasse

Als nächstes kam aus der Klasse eine Frage die:“ Was soll Konsens genau sein“ lautete.
Eingestiegen sind wir mit den Normen, die die Europäische Union für die Bauern gibt.
Alle Menschen versuchen so gut zu wirtschaften, wie es ihnen möglich ist, und dort wo die Menschen nicht viel Profit haben, kommen Subventionen in unterschiedlichen Bereichen zur Hilfe.
In Afrika wird von einem bestimmten Produkt beispielsweise zu viel produziert, doch gibt es längst nicht so viel Abnehmer. In Europa im Gegensatz dazu, wird den Bauern viel zu viel gegeben.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Nachkriegszeit. Die Akzeptanz für Parteien und die Politik allgemein war sehr niedrig. Es musste zu einer Profilierung kommen um den Menschen wieder ein normales System bieten zu können. Denn mit dem Mauerbau war man sich nicht mehr sicher, einerseits waren viele pro Amerika andere aber auch gegen Amerika.
Doch die Politik gewann immer mehr an Wichtigkeit, so hatte die CDU und die SPD 1990/91 ihren Höhepunkt aufgrund des Mauerfalls 1989. Ab da an dachten die Menschen alles wird gut. Der Osten jedoch war sich unsicher wie er zu Amerika stehen und der Westen zu Russland stehen soll. Somit ist eine politische Unüberschaulichkeit und Orientierungslosigkeit entstanden. So kann keine klare Kontur entstehen und nur ein sehr allgemeiner Konsens.

4. Anarchismus
Am Ende der Stunde gingen wir noch mal auf den Begriff „Anarchismus“ ein aus dem Text „Streitobjekt innerparteiliche Demokratie“. Denn hier versteht man unter diesem Wort eine Organisation von Parteien. Die Politiker sollten sich also auch um Wahlkreisarbeit kümmern, also sowohl auf der lokalen als auch der kommunalen Ebene tätig sein. Auch Landtags- und Bundestagsabgeordnete müssen sich diesem „System“ unterwerfen.

Abschweifend kamen wir dann zu der letzen Diskussion ausgelöst von der Frage wie die Kontrolle von Länderebene zu Bundesebene, und umgekehrt ist. Da sich die Abhörung und Überwachung immer mehr ausbreitet in der heutigen Zeit, kamen wir in eine Diskussion ob diese Abhörungen auch wirklich nur zur Sicherheit da wären. Viele halten diese Überwachung für übertrieben und, dass dieses Thema immer mehr „hochgeschaukelt“ werde. Dadurch wird eine gewisse Hysterie im Staat geweckt, alle ziehen mit, keiner fühlt sich mehr sicher, da man täglich Dinge im Fernseher sieht und man Angst kriegt in die selbe Situation zu kommen.
Ein weiterer Diskussionspunkt war der Bezug zum Nationalsozialismus und auch die Stasi-Zeit. Hier fing auch alles klein an und hat zum Schluss keine Grenzen mehr gehabt. Man muss also auch in unserer heutigen Gesellschaft aufpassen, dass dieses Thema nicht zu weit getrieben wird.
Doch die Meinung, dass eine Überwachung auch sinnvoll sein kann und zum eigenen Schutz dienen kann, gab es in diesem Fall auch.

 


Protokoll Nr. 9

Thema der UE: Rechtlicher Rahmen und Definitionen (Parteien, Verbände usw.)
Thema der Stunde/n: Referate: Auswertung der bayerischen Landtagswahl / Erfolgsfaktoren für stabile Demokratien
Bezug : Aktuelle Wahl in Bayern von Toast / bpb 284; S. 36ff von Vogel (abgedruckt ist nicht das Referat selbst, sondern nur das Handout und eine Darstellung dazu.)

Landtagswahl in Bayern am 28.September 2008

Die CSU muss erstmals seit 46 Jahren eine Koalition eingehen.

Parteien

Landtagswahl 2008

Landtagswahl 2003

CSU

43.5 %

60.7 %

SPD

18.6 %

19.6%

Grüne

9.3 %

7.7%

FDP

7.9 %

2.6 %

Linke

4.4 %

0.0 %

Freie Wähler

10.2%

4.0 %

Sonstige

6.1 %

5.4 %

1.) Ursache für die Ergebnisse:
der Entfremdungsprozess zwischen Politik und Volk
Verfall der innerparteilichen Demokratie
CSU verlor an bundespolitischem Ansehen

1.1) Gründe warum die CSU so wenig Stimmen bekamen:
Kandidateneinfluss
Mangelnde Identifikation mit Spitzenkandidaten
Ländlich-kleinstädtische Struktur
Auf dem Land waren die höchsten Verluste (17,3 %)
In den Städten liegt der Verlust unter 17.3%
Wahlbeteiligung
Nur 57 % der Bevölkerung gingen zur Wahl (43 % Nichtwähler)
Von denen haben 34 % die CSU gewählt
Wählerwanderung (siehe Wechselwähler)
Alter und Geschlecht
Alle Bevölkerungs- und Altersgruppen sind vertreten
Durch die über 60- Jährigen bekamen sie die Hälfte ihrer Stimmen (jedoch auch ein Verlust von 11%)
Bei den 45- 59 jährigen verloren sie 21 %
Bei den 30- 44 jährigen verloren sie 20 %
Die religiös-konfessionelle Konfliktlinie
Spielten keine große Rolle, denn die FW und die FDP legen ebenfalls Wert auf bürgerliche Werte

1.2.) Nichtwähler in Bayern
keine homogene Gruppe
In der Minderheit sind jedoch die Dauernichtwähler

1.2.1.) Gründe aus Sicht der Nichtwähler
Unzufrieden, Enttäuscht (auf die aktuelle Situation bezogen)
Politikverdrossenheit
Hauptgrund: es gab keine ernsthafte Alternative (SPD hat es nicht geschafft, eine Alternative zu werden)

1.2.1.) Beispiel der Gründe eines Nichtwählers
Hubert Aiwanger, von Beruf Landwirt
2003 wählten 91% der Landwirte die CSU, 2008 nur 34%
Grund: Vertrauensverlust vor allem bei der Preispolitik (Preise für Milch sanken wieder trotz des Versprechens, dass die steigen sollten)

1.3.) Fazit
Durch die Macht der CSU entstand eine große Parteiidentifikation in der Bevölkerung. Die langjährige Parteiidentifikation wird als Grundlage der Wahlentscheidung gesehen. Das Nichtraucherschutzgesetz, die Debatte um den Transrapid, das Desaster der BayernLB und die Diskussion um die Pendlerpauschale waren die größten Probleme der CSU. Die Wähler orientieren sich an den führenden Persönlichkeiten der Parteien Darüber hinaus orientiert sich der Wähler an den führenden Persönlichkeiten der Parteien (Kandidatenorientierung). Viele ehemalige CSU-Anhänger konnten sich mit dem Führungsduo Beckstein/ Huber nicht identifizieren.

2.) Wechselwähler in Bayern
Definition: Als Wechselwähler wird der Wähler bezeichnet, der z.B. bei zwei aufeinander folgenden gleichen Wahlen (also z.B. bei zwei Bundestagswahlen) für verschiedene Parteien gestimmt hat
Hat zugenommen
Wenig Abwanderung von der SPD zur CSU (17%)
Viele Abwanderung von der CSU zu den „Freien“ (Freie Wähler )
Größte Bewegung war von den großen Parteien zu den Nichtwählern
Wenig informierte und interessierte Personen

2.1) Gründe:
Fehlende Parteiidentifikation
Kurzfristig aktuelle Faktoren

2.2) Problem:
steigende Individualisierung, d.h die Vorhersagbarkeit der einzelnen Wahlentscheidung ist im Laufe der Jahre immer geringer geworden
Individualisten wechseln häufig
Faktoren: soziale Umwelt, politische Sach- und Personalfragen

3.) Quellen
www.spiegel-online.de
www.zeit.de
www.faz.net
www.welt.de

 

Erfolgsfaktoren für stabile Demokratien
bpb 284; S. 36ff
Schaubild dazu

Amerikanische Verfassung: Die Federalists grenzten sich bewusst von Rousseau ab, da sie seine Demokratievorstellungen für veraltet und somit nicht mehr möglich hielten.
Soziale Frage: Die Bürger organisierten sich in Gewerkschaften und politische Parteien, setzten also Vertreter für ihre Meinungen ein und die Politik begann ihre Probleme zu lösen.

Die vier wesentlichen Bedingungen:

1. Eine verträgliche und förderliche internationale Lage: Demokratie hängt von ihrem Umfeld ab, so dass Interventionen eines anderen Landes und außenpolitische Abhängigkeiten können die Demokratie fördern, behindern oder dazu führen, dass sie abgeschafft wird. Beispiel: Sowjetunion hinderte Osteuropäische Staaten an dem Aufbau einer Demokratie; nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde der Übergang zur Demokratie ermöglich.
2. Eine effektive zivile Kontrolle der polizeilichen und militärischen Macht: Gewährleistung von freien, fairen Wahlen (Mindestvoraussetzung von Demokratie); keine Willkür und Gewaltanwendung, keine Ausschaltung eines politischen Willens- und Entscheidungsprozesses.
3. Eine Pluralistische Gesellschaft: von staatlicher Lenkung der Wirtschaft frei; die Machtressourcen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sind breit gestreut; Verteilung der Verfügungsmächte (Macht, Kapital, etc.); Gewaltenteilung und deren gegenseitige Kontrolle; Minderheitenschutz ? eine Oligarchie wird verhindert.
4. Eine aktive Bürgergesellschaft: Interessengruppenpluralismus bei dem vielfältige Gemeinschaften als Vermittler zwischen Statt und Gesellschaft fungieren; Probleme tauchen auf wenn Bürger ihr Vertrauen verlieren; Beispiel: Weimarer Republik; durch das Regieren mit Notverordnungen werden die Bürger verunsichert.

Weitere Bedingungen:

  • Trennung von Staat und Religion: Säkularisierung Bedingung für das Entstehen eine Demokratie; Beispiel Türkei: durch die Säkularisierung, veranlasst von Semal Atatürk, ist sie zu einer Demokratie geworden; Gegenbeispiel Japan und Indien: bisher keine Säkularisierung und trotzdem sind die demokratische Staaten
  • Konsensus zwischen den einzelnen Gruppierungen einer Gesellschaft: wenn Gruppierungen eine starke eigene Identität erzeugen, sich abwenden und abgrenzen und auf Anerkennung ihrer Unterschiedlichkeit in den politischen Institutionen pochen, können erheblich Belastungsprobleme entstehen; Lösung: Förderung und Integration der Gruppen
  • Marktwirtschaftliche Ordnung: schafft Wohlstand; fortdauernde prosperierende Marktwirtschaft erhöht die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer Demokratie; Gegenbeispiel China: freie Wirtschaft aber von Demokratie keine Anzeichen; Gefährdungspotenzial: 1. Können soziale und ökonomische Ungleichheiten erzeugen, 2. Machtzusammenballungen können entstehen, 3. Technologische Entwicklungen tragen zu wirtschaftlicher Dynamik und Wohlstand bei, 4. Prozesse der Globalisierung von Finanz-, Waren- und Arbeitsmärkten; doch Demokratie haben gelernt mit dem Gefährdungspotenzial umzugehen; sie sind lernfähige Systeme: Probleme werden hörbar und lösbar gemacht; Demokratien versuchen ihren Einfluss auf die Wirtschaft zu beschränken; Gegenbeispiel: Finanzkrise; Staat unterstützt die Banken, greift ein

Resümee:
Man kann nicht vorhersagen das eine stabile Demokratie vorhanden ist oder entsteht, wenn alle dieser Voraussetzungen bzw. Bedingungen eintreten, da der Erfolg und das Scheitern der Stabilität einer Demokratie von bestimmten Umständen und Situationen abhängt.